Genesis 1: Die Schöpfungsgeschichte mit Erklärungen
1. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Vers: Am Anfang schuf Gott die Fähigkeit der Seele, die geistige und physische Welt wahrzunehmen.
Begründung: "Am Anfang" symbolisiert den ursprünglichen Zustand vor der geistigen Wiedergeburt, in dem die Seele noch nicht in der Lage ist, geistige Wahrheiten zu verstehen und zu unterscheiden. "Himmel und Erde" symbolisieren die Fähigkeit der Seele, sowohl die innere geistige Welt als auch die äußere physische Welt wahrzunehmen.
2. Die Erde aber war wüst und leer, und Finsternis lag über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
Vers: Die Seele ist zunächst unfähig, Gut von Böse zu unterscheiden, und ihr Verständnis von geistigen Wahrheiten ist getrübt.
Begründung: "Die Erde war wüst und leer" symbolisiert die Seele vor der geistigen Wiedergeburt, wo es kein echtes Verständnis von geistiger Güte und Wahrheit gibt. "Finsternis" symbolisiert Unwissenheit und Missverständnisse über geistige Dinge. "Die Tiefe" symbolisiert die Begierden der Seele und die falschen Vorstellungen, die sie an die materielle Welt binden. "Gottes Geist", der über den Wassern schwebte, symbolisiert die göttliche Gnade, die das geistige Potenzial in der Seele bewahrt und auf ihre Wiedergeburt wartet.
3. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
Vers: Die göttliche Gnade erleuchtet die Seele und offenbart geistige Wahrheiten.
Begründung: "Gott sprach: 'Es werde Licht!'" symbolisiert die Wirkung der göttlichen Gnade auf die Seele, die beginnt, geistige Wahrheiten zu erkennen. "Licht" symbolisiert diese neue Erleuchtung und das Verständnis der geistigen Welt.
4. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott trennte das Licht von der Finsternis.
5. Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend und es ward Morgen: erster Tag.
Vers: Die Seele beginnt, zwischen göttlichem Einfluss und ihren eigenen egoistischen Begierden zu unterscheiden.
Begründung: "Gott schied das Licht von der Finsternis" symbolisiert die Fähigkeit der Seele, zwischen göttlichem Einfluss und ihren eigenen egoistischen Begierden zu unterscheiden. "Das Licht" wird "Tag" genannt, was geistige Erleuchtung symbolisiert, und "die Finsternis" wird "Nacht" genannt, was Egoismus symbolisiert. "Abend und Morgen" symbolisieren den Übergang vom Egoismus zur geistigen Erleuchtung, was die erste Phase im Prozess der geistigen Wiedergeburt der Seele ist.
6. Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheiden sollen die Wasser von den Wassern!
7. Und Gott machte die Feste und schied die Wasser, die unter der Feste waren, von den Wassern, die über der Feste waren. Und es ward so.
8. Und Gott nannte die Feste Himmel. Und es ward Abend und es ward Morgen: zweiter Tag.
Vers: Es bildet sich eine Grenze in der Seele zwischen der inneren und der äußeren Welt.
Begründung: "Gott schuf eine Feste zwischen den Wassern" symbolisiert die Bildung einer Grenze zwischen der inneren und der äußeren Welt der Seele. "Die Wasser über der Feste" symbolisieren geistige Wahrheiten, die in die Seele eintreten, und "die Wasser unter der Feste" symbolisieren die früheren Vorstellungen der Seele. "Die Feste" nannte Gott "Himmel", was die innere geistige Welt symbolisiert. "Abend und Morgen" symbolisieren den Übergang zur zweiten Phase der geistigen Wiedergeburt der Seele.
9. Und Gott sprach: Die Wasser unter dem Himmel mögen sich sammeln an einer Stelle, und das Trockene werde sichtbar! Und es ward so.
10. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meere. Und Gott sah, dass es gut war.
Vers: Die äußere Welt der Seele wird gereinigt und vorbereitet, um spirituellen Einfluss zu empfangen.
Begründung: "Gott sprach: 'Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einem Ort, damit das trockene Land sichtbar wird!'" symbolisiert die Reinigung der äußeren Welt der Seele und die Vorbereitung, um spirituellen Einfluss zu empfangen. "Das trockene Land" symbolisiert die gereinigte äußere Welt, und "die Meere" symbolisieren die früheren Vorstellungen der Seele.
11. Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras sprießen, Kraut, das Samen bringt, und Bäume, die Früchte tragen, deren Samen in ihnen sind auf der Erde, nach ihrer Art! Und es ward so.
12. Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen bringt, nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, deren Samen in ihnen sind, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
13. Und es ward Abend und es ward Morgen: dritter Tag.
Vers: Spirituelle Manifestationen beginnen, in die Seele einzudringen, aber sie sind noch nicht wirklich lebendig.
Begründung: "Gott sprach: 'Lasse die Erde Pflanzen hervorbringen...'" symbolisiert das Eindringen spiritueller Manifestationen in die Seele, die aber noch nicht wirklich lebendig sind. "Gras", "Kräuter, die Samen hervorbringen" und "Bäume, die Früchte tragen" symbolisieren diese spirituellen Manifestationen in verschiedenen Entwicklungsstadien. "Abend und Morgen" symbolisieren den Übergang zur dritten Phase der geistigen Wiedergeburt der Seele.
14. Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels sein, um den Tag von der Nacht zu scheiden; und sie sollen als Zeichen dienen für Zeiten, für Tage und für Jahre.
15. Und sie sollen als Lichter an der Feste des Himmels scheinen über die Erde! Und es ward so.
16. Und Gott machte zwei große Lichter: das größere Licht, um über den Tag zu herrschen, und das kleinere Licht, um über die Nacht zu herrschen; er machte auch die Sterne.
17. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, um die Erde zu erleuchten,
18. und um zu herrschen über den Tag und über die Nacht, und um das Licht von der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war.
19. Und es ward Abend und es ward Morgen: vierter Tag.
Vers: Liebe und Glaube werden in der Seele entzündet und geben ihr neue Erleuchtung.
Begründung: "Gott schuf zwei große Lichter..." symbolisiert die Entzündung von Liebe und Glaube in der Seele. "Das große Licht" symbolisiert die Liebe, und "das kleinere Licht" symbolisiert den Glauben. "Abend und Morgen" symbolisieren den Übergang zur vierten Phase der geistigen Wiedergeburt der Seele.
20. Und Gott sprach: Die Wasser mögen sich bewegen mit lebendigen Wesen, und Vögel mögen fliegen über der Erde unter der Feste des Himmels!
21. Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle lebendigen Wesen, die sich bewegen, mit denen die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alle Vögel, die Flügel haben, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
22. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllt die Wasser in den Meeren, und die Vögel mögen sich mehren auf der Erde!
23. Und es ward Abend und es ward Morgen: fünfter Tag.
Vers: Die spirituellen Manifestationen der Seele werden immer lebendiger und dynamischer.
Begründung: "Gott sprach: 'Es wimmle das Wasser von lebendigen Wesen, und es fliegen die Vögel...'" symbolisiert, dass die spirituellen Manifestationen der Seele immer lebendiger und dynamischer werden. "Wasserlebewesen" und "Vögel" symbolisieren diese Manifestationen in verschiedenen Entwicklungsstadien. "Abend und Morgen" symbolisieren den Übergang zur fünften Phase der geistigen Wiedergeburt der Seele.
24. Und Gott sprach: Die Erde bringe lebendige Wesen hervor, nach ihrer Art: Vieh, Gewürm und wilde Tiere auf der Erde, nach ihrer Art! Und es ward so.
25. Und Gott machte die wilden Tiere auf der Erde, nach ihrer Art, und das Vieh, nach seiner Art, und alles Gewürm auf der Erde, nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
Vers: Es entsteht ein tieferes Verständnis in der Seele für geistige Güte und Wahrheit.
Begründung: "Gott sprach: 'Es bringe die Erde lebende Wesen hervor...'" symbolisiert die Entstehung eines tieferen Verständnisses für geistige Güte und Wahrheit in der Seele. "Lebende Wesen" symbolisieren die verschiedenen Formen dieses Verständnisses.
26. Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde, nach unserer Gestalt, und sie sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!
27. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie.
28. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllt die Erde und unterwerft sie euch und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alle Tiere, die sich bewegen auf der Erde!
Vers: Der Mensch wird nach dem Bilde Gottes geschaffen, fähig, über seine innere und äußere Welt zu herrschen.
Begründung: "Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde..." symbolisiert die geistige Wiedergeburt des Menschen, wo er "Gottes Bild" wird. "Herrschen über" Kreaturen symbolisiert die Fähigkeit der Seele, ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen zu kontrollieren.
29. Und Gott sprach: Seht, ich gebe euch alle Pflanzen, die Samen tragen, die auf der ganzen Erde sind, und alle Bäume, die Früchte tragen, deren Samen in ihnen sind, euch sollen sie zur Speise dienen.
30. Und allen Tieren auf der Erde und allen Vögeln unter dem Himmel und allem, was sich bewegt auf der Erde, allem, was da lebt, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Speise! Und es ward so.
31. Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es ward Abend und es ward Morgen: sechster Tag.
Vers: Die Seele erhält alles, was für ihr spirituelles Wachstum notwendig ist.
Begründung: "Gott sprach: 'Sehet, ich gebe euch alle Pflanzen...'" symbolisiert die Seele, die alles erhält, was für ihr spirituelles Wachstum notwendig ist. "Die Pflanzen" symbolisieren spirituelle Nahrung. "Abend und Morgen" symbolisieren den Übergang zur sechsten Phase der geistigen Wiedergeburt der Seele.
Diese Webseite bietet eine gekürzte Erklärung von Genesis 1, basierend auf dem Werk "Arcana Coelestia" (1756) von Emanuel Swedenborg (1688-1772). Er glaubte, dass Genesis 1 himmlische Geheimnisse und spirituelle Lehren enthält, die nicht vollständig aus dem wörtlichen Text verstanden werden können. Swedenborg wollte diese tieferen Bedeutungen enthüllen, um den Menschen zu helfen, ihr Leben besser zu verstehen und sich spirituell zu entwickeln.